Der FC Weesen kann auf fremden Terrain nicht gewinnen. In Bülach sah es lange nach einem knappen Auswärtssieg aus, musste sich den Zürchern in den Schlussminuten dann doch geschlagen geben. Die Partie endete mit 3:1 (0:0), wobei der Ausgleichstreffer erst in der 85. Spielminute fiel.
Nach dem zweiten Saisonsieg letzte Woche gegen Thalwil wollte das Team um Trainer Boshtraj nun endlich auch auswärts die ersten Siege einfahren. Bisher sind die Leistungen der Weesner eine richtige Achterbahnfahrt. Man kann nie voraussagen, wie die Weesner auftreten, bis das Spiel dann beginnt. Und auch dann ist noch nicht gesagt, dass die Leistung über die 90 Minuten andauert.
Bei winterlichen Temperaturen gastierten die Weesner auf dem Bülacher Kunstrasen. Auf dem kleinen und sehr schnellen Platz hatten die beiden Mannschaften zu Beginn grosse Mühe den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Nach einer Viertelstunde kombinierte das Heimteam dann doch besser und kam zu vielversprechenden Aktionen. Die Präzision und das Mitspielen von Weesen Keeper Richmond Hockmann sorgte dafür, dass die Aktionen vor dem Abschluss entschärft werden konnten. Dennoch konnten drei Bälle an den Mann gebracht werden, die durchaus im Tor hätten landen können, ja sogar müssen. Sedat Nuhiji schaffte es aber aus sieben Metern über das Abfanggitter zu schiessen, den Ball an den Vorlagengeber zu retournieren oder Hockmann im Tor anzuschiessen. Glück für die Weesner in diesen drei Situationen. Auf der anderen Seite gab es nur eine nennenswerte Aktion. Aleandro Norelli tanzte sich nach einem kurzen Doppelpass durch die Abwehr und schob den Ball ins lange Eck. Torhüter Alexander Benninger konnte mit den Fingerspitzen aber noch an den Pfosten lenken.
Wille sorgt für Unterschied
In der zweiten Halbzeit waren die Weesner in der Offensive etwas aktiver als zuvor. So kam gleich nach dem Wiederanpfiff Florind Redzepi zum Abschluss und prüfte Benninger im Tor, welcher auch in der zweiten Halbzeit hellwach war. Auf der anderen Seite drosch Agon Morina den Ball an die Latte. Danach wurde die Partie etwas körperbetonter und viele Unterbrüche des Schiedsrichters liessen keinen anständigen Spielfluss zu. Eine Viertelstunde vor Schluss rannte Norelli seinen Beschützern davon und verwandelte zum 1:0. Hockmann, der kurz vorher einen Ball der Gäste abgefangen hatte, sorgte mit seinem langen Ball für die direkte Vorlage des Treffers.
Die Entscheidung in diesem Spiel hätte nur kurze Zeit später fallen können. Redzepi traf nach einer Eckballvariante aber nur den Pfosten. Bis fünf Minuten vor Schluss verteidigten die Weesner das eigene Tor gut. Nach einem eigenen Eckball liefen sie aber in einen Konter. Die drei-gegen-eins-Situation liessen sich die Zürcher nicht nehmen und verwandelten zum vielumjubelten Ausgleich. Und dabei sollte es nicht bleiben. Mit neuem Elan und Willensstärke marschierten die Gastgeber unermüdlich nach vorne und suchten den Siegtreffer, während die Weesner sich eher auf die Mitnahme des einen Punktes konzentrierten. Nach einer Eckballvariante der Bülacher landete der Ball tatsächlich in der Nachspielzeit im Tor der Weesner. Und mit dem Schlusspfiff gelang dann sogar noch der dritte Treffer mittels Kopfball.
Bülach – Weesen 3:1 (0:0)
Erachfeld – 150 Zuschauer.
Tore: 75. Norelli 0:1, 85. Morina 1:1, 90.+2. Morina 2:1, 90.+7. Gjukaj 3:1.
Weesen: Hockmann; Niederberger, Kivaka, Amankwah, Knobel; Jud, Cariglia, Oliver Gutknecht, Riccardi; Redzepi, Norelli (80. Krasniqi).
Bemerkungen: Weesen ohne Stevic, Ruml, Bilas, Agushi (alle verletzt), Hasanbasic, Augustinovic und Bossard (alle abwesend). – Verwarnungen: Lavigna (reklamieren), Lopes, Jud, Niederberger und Kivaka (alle wegen Foulspiel).