Die U20-Mannschaft des FC Rapperswil-Jona zeigt sich im Derby gegen den FC Weesen siegeshungriger und reicht mit einem 2:1-Heimsieg die rote Laterne an die Gäste weiter. (Bericht Linthzeitung, Livio Jud)
Neue Hoffnung auf der einen Seite, Frust pur auf der anderen – so liess sich nach dem «Kellerduell» vom Sonntagnachmittag auf dem Kunstrasen im Joner Grünfeld in etwa die Gemütslage der beiden Teams zusammenfassen. «Dieser Sieg war für die Moral meiner Mannschaft enorm wichtig. In dieser Situation musst du einfach mal gewinnen können, um Sicherheit und Motivation zu tanken», sagte Danijel Gvozdenovic, der Trainer der U20-Equipe des FC Rapperswil-Jona, nach dem Direktduell der beiden letztplatzierten Teams der 2. Liga interregional, Gruppe 4.
Im Gegensatz zu den Weesnern, deren Ambition die schnellstmögliche Rückkehr in die 1. Liga ist, liegt bei den jungen Rosenstädtern der Hauptfokus weniger auf den Resultaten als
vielmehr auf der Ausbildung der Spieler. Dennoch wehren natürlich auch sie sich gegen den Abstieg. Eine Niederlage gegen die Gasterländer wäre diesbezüglich fatal gewesen. Dank des 2:1-Sieges ist Gvozdenovics Mannschaft dem Ligaerhalt nun aber wieder beträchtlich näher gerückt. Der Rückstand auf den rettenden 12. Platz schmolz von 10 auf 7 Punkte. Dies bei 13 noch ausstehenden Partien.
Motivierter als die Weesner
Für die Weesner hingegen stellte das Derby einen nächsten schweren Rückschlag dar. Trotz der Transferoffensive im Winter ging nun auch das zweite Spiel der Rückrunde verloren. Statt kleiner zu werden, ist der Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze dadurch sogar angewachsen – von 6 auf nun ebenfalls 10 Punkte. Aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber der U20 des FCRJ ziert die Mannschaft vom Walensee neu sogar das Tabellenende. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Torschütze Ondrej Ruml. «Das junge Team aus Rapperswil-Jona rannte mehr, wollte den Sieg mehr als wir. Das war unser grosses Problem in diesem Match», analysierte der 27-jährige Tscheche. Und ergänzte vorausblickend: «Ich hoffe, wir finden in den nächsten Spielen zum Gewinnen zurück.» Auch Gvozdenovic sah die grössere Motivation seiner Mannschaft als Schlüssel zum Erfolg. «Das Engagement meiner Spieler in der zweiten Halbzeit war top», lobte er seine Spieler hinterher.
Immer mehr gesteigert
Die Startphase war noch unspektakulär verlaufen. Die Rapperswil-Joner hatten zwar mehr Ballbesitz, agierten aber passiv und nicht selten wurde auch Torhüter Manasse Bambana als
Anspielstation gesucht. Trotzdem schlichen sich viele Fehler ein. Dann ein Paukenschlag: Nach einem herrlichen Alleingang von Leon Duong verwertete Lars Oberholzer dessen Hereingabe von rechts zum 1:0 (13.) zur Führung für die Gastgeber. Dies mit dem ersten Abschluss der Partie überhaupt, was sehr sinnbildlich für die erste Hälfte war. Die Gäste aus Weesen ihrerseits hatten Mühe, ins Spiel zu finden, konnten nur selten Chancen kreieren. Dennoch fanden sie eine Antwort auf den Rückstand: Rund zehn Minuten später glich Ondrej Ruml aus (24.) – mit dem ersten Torschuss der Gasterländer. Nach rund einer Stunde wurden die jungen Rosenstädter dann aufsässiger, machten deutlich, dass sie sich nicht mit dem Unentschieden zufriedengeben wollten. Das erhöhte Engagement wurde in der 70. Minute mit dem 2:1 belohnt: Dion Dermaku bediente mit einem Querpass Roger Kuhn, der nur noch einzuschieben brauchte. In der Schlussphase häuften sich die Fouls und das Spiel wurde emotionaler. Es blieb spannend bis zum Schluss. Weesen machte nochmals Druck, suchte vehement den Ausgleich. Am Resultat änderte sich aber nichts mehr.