Das letzte Spiel im Jahr 2024 wurde ausgetragen und der FC Weesen steht auf dem ersten Platz der Tabelle. Mit einem 9:1-Sieg im letzten Spiel verabschiedete sich die Mannschaft in die Winterpause. Zeit, um das vergangen halbe Jahr Revue passieren zu lassen.

Im Sommer 2024 hiess es für die Weesner erneut Abstieg! In der 2. Liga interregional konnte man sich nicht halten und musste den Gang in die regionale zweite Liga hinnehmen. Mit Ursal Yasar fand man einen Trainer, der sich in der Region bestens auskennt und Erfahrung auf diesem Niveau mitbringt. Ein praktisch komplett neuer Kader wurde zusammengestellt, da man erneut viele Abgänge zu beklagen hatte. Die ersten Testspiele im Sommer lieferten nicht wirklich gute Resultate und als dann das Cupspiel gegen Tägerwilen Forfait gegeben werden musste, wurden die Zweifel noch grösser – wird man erneut durchgereicht oder kann die Mannschaft in der Liga überzeugen?

Spätestens am ersten Spieltag gegen Flawil wurde klar: Diese Mannschaft kann nicht nur mithalten, diese Mannschaft kann der Liga den Stempel aufdrücken. So wurden die ersten drei Spiele geradezu mühelos mit jeweils fünf Toren Differenz für sich entschieden. Den ersten Dämpfer gab es dann im vierten Spiel im Derby gegen Glarus. Etwas Verletzungspech und ein schlechter Tag insgesamt sorgte für eine Niederlage. Schnell wurde aber klar, dass es nur ein Ausrutscher war. Es folgten weitere Kantersiege, insbesondere ein 8:2 gegen Tägerwilen, welcher die Tabelle bis zu diesem Zeitpunkt noch verlustpunktlos anführte. In der Tabelle zeigte sich langsam, welche Mannschaften im Aufstieg ein Wörtchen mitzureden haben. Nebst dem FC Weesen machte der FC Besa seine Sache fast genau so gut und sorgte im Direktduell für weitere Punktverluste für die Weesner. Man trennte sich 3:3-Unentschieden und der Abstand von zwei Punkten zwischen diesen Teams blieb bestehen.

Wenn man aber auf die Tabelle schaut, dann kann auch Besa nicht ganz mithalten. 63 Tore in 13 Spielen sind absoluter Bestwert. In der anderen Gruppe hat der Leader lediglich 34 Treffer erzielt. Auch in der Defensive macht man eine gute Falle und liess nur 15 Treffer zu. Im Schnitt fallen bei Spielen mit Weesner Beteiligung knapp sechs Tore, was nicht gerade für eine ausgeglichene Gruppe spricht.

Allgemein ist das Niveau in der aktuellen Liga eher zwiespältig zu betrachten. Ab Platz 6 beginnt mit Rapperswil die Abstiegszone – sagenhafte neun Mannschaften befinden sich in mehr oder weniger akuter Abstiegsgefahr. Im Aufstiegsrennen befinden sich aktuell wohl nur Besa und Weesen. Die ersten drei Mannschaften haben zusammen 151 Tore geschossen, die restlichen elf Teams 240. Die ersten drei Teams schiessen im Schnitt also fast doppelt so viele Tore wie die restlichen elf und sind den anderen Teams taktisch und physisch teilweise frappant überlegen. Ähnliche Tendenzen gibt es in der Gruppe 1 der 2. Liga regional. Fragt sich ob die Aufstockung der Liga auf 14 Teams nicht zu Lasten der Qualität ging…

Eine erfreuliche Statistik ist zudem diejenige der Strafpunkte – mit 25 ist man aktuell die fairste Mannschaft, wenngleich diese Wertung kritisch beäugt werden darf. Und auch in der Torschützenliste sind die Weesner Top. Edison Syla hat in 11 von 13 Spielen gespielt und dabei 22 Mal eingenetzt (die Spiele gegen Winkeln und Rapperswil verpasste er leider angeschlagen). Beim Quervergleich mit aller Zweitligisten schweizweit ist er der beste Torschütze zum jetzigen Zeitpunkt. Zusammen mit Oliver Gutknecht (10 Tore), Marek Patrovsky, Taulant Syla (je 8 Tore ) und Amadou Diakhate (7 Tore) stellen die Weesner gleich fünf Spieler in den Top 10.

Für die Weesner läuft es also sehr gut und man kann nun die Batterien in Ruhe aufladen, bis es mit der Wintervorbereitung weitergeht. Wir sind jetzt schon gespannt auf die Frühjahresrunde und werden über allfällige Testspiele frühzeitig auf der Homepage informieren.