Derby geht an die Glarner

Im vierten Meisterschaftsspiel kam es zum Derby zwischen dem FC Weesen und dem FC Glarus. Die Stadtglarner setzten sich mit 2:1 (0:0) durch. Von den Weesner kam im Vergleich zu den ersten drei Spielen schlicht zu wenig, um auch in Glarus mit einem Sieg nach Hause zu fahren.

Bei herrlichem Wetter war im Buchholz alles für ein tolles und spannendes Derby angerichtet. Die Glarner hatten erst letzte Woche ihre ersten drei Punkte geholt, während die Weesner die ersten drei Gegner jeweils überrollten. Die Favoritenrolle schien klar verteilt, aber der Aufsteiger vor heimischer Kulisse war bereit sich zu wehren.
Die Weesner starteten mit viel Ballbesitz in die Partie und kombinierten sich einige Male über die rechte Seite durch. Doch jedes Mal wurde dann in letzter Sekunde der entscheidende Pass in die Mitte abgeblockt. Die Eckstösse wurden ebenfalls nicht gefährlich. In der Startviertelstunde setzte sich Marek Patrovsky auf der linken Seite durch und es kam zum Duell mit Franco Elmer im Tor der Glarner. Nach diesem Zusammenprall musste Patrovsky das Spielfeld verlassen und konnte nicht weiterspielen. Sehr bitter aus Sicht der Weesner, denn Patrovsky sorgte für sehr viel Dampf auf seiner Seite in der bisherigen Saison. Neuzugang Denis Xhaferri kam so früher als geplant zu seinem Debüt.
Vom Heimteam kam in der Offensive nicht viel. Guilherme Ritter war oft auf sich alleine gestellt und musste sich immer wieder geschlagen geben. Auf der anderen Seite fehlten aber auch die Grosschancen. Erst nach einer halben Stunde kam Oliver Gutknecht zu einem Abschluss. Der Ball landete aber nach Abwehr nur auf dem Querbalken. Nur kurz darauf parierte Glarus-Torhüter Elmer einen Flachschuss souverän. Somit blieb die Partie zur Halbzeit torlos.

Eiskalt ausgekontert
Nach der Pause ging es zu Beginn so weiter, wie in der ersten Halbzeit. Weesen führte die feiner Klinge, kam aber nicht zu Grosschancen. Auf der anderen Seite wurden die Glarner nun aber viel mutiger. Man versuchte blitzschnell umzuschalten und den Konter anzusetzen. So kam es nach einer Stunde zu einer Kontergelegenheit, die mit Silas Gabriel im Strafraum einen Abnehmer fand. Dieser liess sich nicht zweimal Bitten und vollendete zur vielumjubelten Führung für die Gastgeber. Auf der anderen Seite suchte man nun mit etwas mehr Druck den sofortigen Ausgleich. Im Strafraum kam dann Oliver Gutknecht zu Fall. Der Schiedsrichter entschied aber das Spiel nicht zu unterbrechen und den Strafstoss nicht zu geben. Kurz darauf scheiterten die Weesner nach einem Eckstoss an der Genauigkeit. Taulant Syla schoss den Ball am Pfosten vorbei. Torgarant Edison Syla kam nicht wirklich in die Partie. Er war ständig von zwei bis drei Gegenspielern umgegeben und man liess ihn nicht gewähren. So holte er sich die Bälle fast in der eigenen Hälfte, um etwas Tempo aufnehmen zu können. So konnte er meist nur mit einem Foul gestoppt werden und es ergaben sich zwei gute Freistossmöglichkeiten. Sowohl Edison Syla als auch Rudolf Bilas konnten die Bälle nicht gefährlich aufs Tor bringen. Auf der anderen Seite kamen die Glarner zu zwei weiteren guten Aktionen, um die Führung gar auszubauen. Adrian Gössi setzte sich auf der linken Seite durch und schloss aus 16 Metern ab. Sein Ball aber zu zentral, weshalb Filip Balaz im Tor zur Ecke klären konnte. Kurz darauf kamen die Glarner über die rechte Seite mit Ritter, der dem Weesner-Keeper keine Chance liess und ins lange Eck verwandelte. Der Anschlusstreffer in der 89. Minute folgte dann durch Edison Syla per Kopf. Trotz grossem Druck und langer Nachspielzeit, blieb es beim 2:1 für die Glarner.

«Mit Leidenschaft gespielt»
Nach dem Spiel kannte der Jubel beim Heimteam keine Grenzen. Trainer Alessandro Cescato war ebenfalls zufrieden mit der Leistung seines Teams. «Wir sind als Team aufgetreten und haben mit Leidenschaft gespielt. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass es eine Top-Leistung braucht, um in diesem Spiel zumindest eine Chance zu haben», so Cescato. Und es wurde sogar ein Sieg, der nicht unverdient war angesichts der zweiten Halbzeit. «Wir wurden mutiger und haben uns getraut diese Konter zu spielen und haben uns beide Tore schön herausgespielt», setzt Cescato fort. Entscheidend war auch, dass man Goalgetter Edison Syla über das gesamte Spiel nicht entfalten liess. «Wir haben das herausragend gemacht und ihm auch den wenigen Platz, den er braucht, versucht über die gesamte Spielzeit zu nehmen.»

Erster Rückschlag für die Weesner
Für den FC Weesen war es die erste Niederlage in der neuen Saison. Man hatte bisher alle Gegner mit fünf Toren Unterschied geschlagen und gegen den Aufsteiger aus Glarus gelingt dann fast nichts mehr. Ein Faktor war sicherlich Marek Patrovsky, der in der Startviertelstunde aus dem Spiel musste. Er traf in jedem Spiel und wurde in der Offensive sichtlich vermisst. Ein weiterer Faktor war die Abwehr von Edison Syla. Man liess ihm keinen Platz und wenn er ihn doch hatte, wurde er von den Beinen geholt. Einmal liess man ihn unbewacht und er erzielte den Anschlusstreffer. Es gilt nun für die Weesner das Spiel zu vergessen und sich auf das nächste Spiel vorzubereiten. Der nächste Gegner ist der Tabellennachbar FC Bischofszell mit ebenfalls neun Punkten aus drei Spielen.