Am Donnerstag vor Ostern musste die Mannschaft von Mentor Boshtraj in einem dramatischen Spiel in den Schlussminuten die beinahe schon sicheren drei Punkte hergeben. Obwohl man das sehr wichtige Spiel gegen Freienbach grösstenteils kontrolliert hat und in den letzten 20 Minuten sogar mit einem Spieler mehr agieren konnte, verspielte man die Führung leichtfertig und dilettantisch und unter gütiger Mithilfe des fragwürdig auftretenden Schiedsrichters.
Es war angerichtet für einen Abstiegskampf – bestes Wetter, vernünftige Platzverhältnisse und anschliessend Osterwochenende. Man sah beiden Teams an, dass in erster Linie Null Risiko und „verlieren verboten“ angesagt war. Beide Mannschaften wurden im Spielaufbau einigermassen in Ruhe gelassen und man neutralisierte sich grösstenteils im Mittelfeld. Nach ca. 20 Spielminuten kam es hüben wie drüben zu zaghaften Abschlussversuchen, wobei Freienbach die vielleicht spielerisch etwas feinere Klinge führte, Weesen dagegen zielstrebiger war. Über Aussen, insbesondere über den hartnäckigen Gutknecht, welcher seinerseits stets sehr gut von seinem Hintermann Kalra abgesichert wurde, drückte Weesen nun vermehrt Richtung gegnerischen Strafraum. Der Führungstreffer in einer bis dato sehr fairen Partie gelang schlussendlich aber durch die Mitte durch Stevic, welcher eine Idealvorlage von Timbó zentral verwerten konnte. Es ging mit einem 1:0 Vorsprung in die Pause, wobei auf den Zuschauerrängen schon früh diskutiert wurde, ob der Schiedsrichter die sehr grosszügige Regelauslegung auch bei etwas mehr Hektik walten lässt, oder ob er die Zügel mit mehr Eingreifen vielleicht besser frühzeitig angezogen hätte.
Zu viel, zu wenig, zu unsicher
In der zweiten Halbzeit lief Weesen etwas dominanter auf als zu Beginn der Partie. Verschiedene Nadelstiche der gut harmonierenden Spitze und kaum nennenswerte Offensivaktionen der Freienbacher liessen das Zwischenesultat bestätigen. Natürlich kam, je länger die Partie derart knapp war, vermehrt Hektik auf und leider hatten die skeptischen Zuschauer recht – der Schiedsrichter verlor zusehends die Hoheit über die Partie und verzettelte sich öfter in zumindest diskutierbare Entscheide und verteilte gegen Ende immer mehr Karten – wohl bemerkt, die Partie war an sich immer noch sehr fair geführt von beiden Teams. in der 60′ schickte erneut Timbó den lauffreudigen Agushi. Beim Abspiel auf Agushi, welcher anschliessend rund 25 Meter vor dem Tor hätte alleine auf dieses zulaufen können, wurde Timbó gefault – In solch einem Moment lässt man Vorteil laufen, leider aber hatte der Herr in Gelb den Überblick verloren und pfiff dieses Foul ab. Vorteil dahin, Grosschance vergeben. Kaum 10′ später kam es zwischen Sabino und Antoniazzi zu einer kleinen Auseinandersetzung, direkt vor den Augen des Linienrichters. Ein Schubser von Sabino wurde sogleich mit Rot geahndet, völlig übertrieben in der Situation, aber im Endeffekt halt auch völlig unnötig von Sabino. Weesen hatte nun also 20 Minuten Zeit in Überzahl und keine fünf Minuten nach dem Platzverweis hatte Fernando Benis die Vorentscheidung auf dem Fusse. Wie der Torhüter Lo Russo dessen Abschluss vereitelte kann leider nur mit „Weltklasse“ betitelt werden. Weesen verpasste es in den Folgeminuten den Ball und Gegner weg vom eigenen Gehäuse zum Laufen zu bringen und der nun immer kleinlicher Pfeifende Schiedsrichter sah sich des Öfteren beim Erteilen von Freistossmöglichkeiten. Einen solchen Freistoss nutzte Freienbach in der 89′ zum Ausgleich – nicht ganz unverdient wenn man es trotz Unterzahl schafft ebenbürtig zu sein. Für Freienbach kam es nach drei Minuten in der Nachspielzeit noch besser. Ein erneut unglaublich fragwürdiger Foulpfiff ermöglichte auf Höhe des Straufraums einen weiteren Freistoss für die Heimmannschaft, welche diese im Nachschuss zum viel umjubelten Siegteffer nutzen konnte.
Weesen hätte mit einem Sieg die Abstiegsränge verlassen und Freienbach wieder in die Nähe dieser bringen können. Leider aber war Frau Fortuna erneut nicht auf Weesner Seite, die Art des Auftritts aber lässt für die nächsten Wochen hoffen, wenngleich diese Aussage allmählich dem berühmten „Griff nach dem Strohhalm“ gleichkommt.
FC Freienbach – FC Weesen 2:1 (0:1)
Chrummen, 300 Zuschauer
Torschützen: 38. Stevic, 89. Sodano, 90.+3 La Rocca
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