Der Übermacht aus der March einen Punkt abgeluchst, oder doch eher deren zwei verloren? Wie sich die Lage innerhalb von 90 verregneten und umkämpften Spielminuten ändern kann.
Vor dem Spiel hätten wohl alle Weesner einem Unentschieden dankend zugestimmt, nach dem Verspielen einer Zwei-Tore-Führung aber ist die Gefühlslage anders, zumal im Abstiegskampf jeder Punkt zählt und man mit einem Überraschungssieg ein deutliches Zeichen hätte setzen können.
Vorneweg, es war kein Augenschmaus was die Derbyhungrigen Zuschauer auf dem Weesner Moos geboten bekommen haben. Das ohnehin schwierige Terrain hat durch die teils kräftigen Regenfälle seit Freitagabend noch mehr nachgelassen und dass es dann pünktlich zum Anpfiff wieder zu Regnen und Winden begann half auch nicht. Diese Rahmenbedingungen können aber nicht als Ausrede genommen werden, denn in solchen Spielen entscheidet mitunter insbesondere die Einstellung und hier hat Weesen ein sehr positives Zeichen abgegeben.
Die «Gallier» der 1. Liga versuchten gar nicht erst mit allzu viel spielerischer Finesse zu agieren und einem der Ligakrösusse ins offene Messer zu laufen, sondern schnörkellos und mit minimiertem Risiko zielstrebig in die gegnerische Platzhälfte zu kommen und dort möglichst viele Abschlüsse zu generieren. Dies gelang nach einer ersten Abtastphase ganz gut und das blitzsauber herausgespielte Kontertor von Marsel Stevic zur Mitte der 1.Halbzeit beruhigte die Gemüter auf Weesner Seite etwas. Mit diesem Resultat ging es zum wohl verdienten wärmenden Pausentee.
Dieser schmeckte den Weesnern wohl etwas besser und nach wenigen Minuten nagelte Mittelfeldspieler Timbó die Pille sehenswert in die Maschen, nachdem man erneut mittels schnellem Umschaltspiel die Gäste überrumpelte. Tuggen schien nun aber endgültig wachgerüttelt und kam beinahe im Minutentakt zu Abschlussmöglichkeiten, die solide Weesner Abwehr konnte aber länger alles entschärfen. Der Anschlusstreffer schien aber nur eine Frage der Zeit und die Tormaschine Michael Bärtsch lancierte mit seinem Treffer 20 Minuten vor Spielende die spannende Schlussphase. Bis kurz vor Schluss konnte Weesen dagegenhalten, in der 89’ aber viel der sicherlich nicht unverdiente, aber aus einheimischer Sicht extrem schmerzende Ausgleichstreffer durch Dein Barreiro.
Mit einem Punkt gegen solch einen Gegner muss und darf man grundsätzlich zufrieden sein und wir hoffen, dass uns diese zwei Verlustpunkte in der Endabrechnung nicht schmerzen werden, aber der Auftritt der Weesner stimmt zuversichtlich und darauf lässt sich aufbauen. Weiter geht es nächste Woche auswärts beim SV Höngg, welcher sich nach anfänglichen Schwierigkeiten gefangen hat und inzwischen im Mittelfeld anzutreffen ist, wenngleich die Differenz zwischen uns und den Zürchern, welche wir im Herbst 1:0 besiegt haben, lediglich fünf Punkte beträgt.
FC Weesen – FC Tuggen 2:2 (1:0)
Moos: 320 Zuschauer
Tore: 25’ Stevic; 53’ Fernando De Morases Sanfelice «Timbó»; 71’ Bärtsch; 89’ Barreiro
Weesen Balzer; Gamba; Gönitzer; Stevanovic; Dekovic; Antoniazzi; Timbo (86’ Baydar), Luis Fernando; Giordano (70’ Gutknecht); Stevic (70’ Krunic); Gentile (81’ Agushi)
Tuggen Merlo; Alvarez; Györky; Loue; Keller; Jakupov; Barreiro; Rodrigues Rodrigues; Meier (80’ Herlea); Anioke; Bärtsch
Bemerkungen Weesen ohne Miljic, Kalra, Cariglia (nicht eingesetzt) und Niederberger, Riccardi, Feusi, Thoma, Huber, Bilas (verletzt/abwesend).
Gelbe Karten: 4 x Weesen, 2 x Tuggen