Es bleibt spannend

Nach dem Schlusspfiff war bei den Weesnern „einmal tief Durchschnaufen“ angesagt. Sie konnten trotz langer Überzahl den Sack gegen den bereits als Absteiger feststehenden FC Seuzach erst in der Nachspielzeit zumachen. Der Einheimische Riccardi war in der 90. Spielminute für das erlösende 2:0 besorgt.

Obwohl es für den FC Seuzach tabellarisch gesehen um Nichts mehr ging, boten sie den Weesnern von Beginn an Paroli. Die erste Topchance ging allerdings auf das Konto der favorisierten Heimmannschaft. Gentile scheiterte mit seinem Flachschuss aus bester Position an Schlussmann Popp. Mit Fortdauer der ersten Halbzeit kamen beide Teams zu weiteren grossen Möglichkeiten. Auf Weesner Seite versiebten Pascal Huber und Levi Egli zwei sogenannt 100%-ige Möglichkeiten und auf der anderen Seite traf Pumpalovic nach einem stehenden Ball nur die Latte. Zu diesem Zeitpunkt hätte es bei einer einigermassen normalen Chancenverwertung anstatt 0:0 gut und gerne 3:1 oder 3:2 stehen können. Dass das erste Tor doch noch vor der Pause fiel, war einer unglücklichen Aktion von Seuzachs Verteidiger Lüthi geschuldet. Er beging als letzter Mann ein Handspiel und wurde folgerichtig mit der Ampelkarte zum Duschen geschickt. Zum fälligen Elfmeter trat Gentile an. Torhüter Popp ahnte die richtige Ecke und parierte den Schuss. Allerdings konnte er das Spielgerät nur nach vorne abprallen lassen, wo Schütze Gentile zum Nachschuss bereit stand und einnetzte.

Wer nach dem Dosenöffner – dem 1:0 und der nummerischen Überzahl eine Gala-Vorstellung im zweiten Umgang erwartete, wurde enttäuscht. Die zähen Seuzacher wehrten sich nach Kräften und Weesen fand vorerst nur wenig spielerische Lösungen, um die Überzahl im Offensivbereich klug und zielbringend auszuspielen. Besonders in dieser Phase wurden die beiden fehlenden Stürmer Norelli (gesperrt) und Rodrigues (verletzt) schmerzlich vermisst. Erst gegen Spielende kamen die Top-Chancen auf Weesner Seite zurück. Die Brüder Egli und Mittelfeldspieler Thoma vergaben mit ihren Versuchen drei Matchbälle innerhalb von wenigen Minuten. So hörte man einen Zuschauer die alte Fussballweisheit prophezeien: Wer die Tore nicht macht, der bekommt sie! Diese uralte These sollte sich an diesem Spieltag nicht bewahrheiten. Der eingangs erwähnte Riccardi belohnte sich für seinen grossen Kampfgeist mit dem Tor zum 2:0. Er war mittels einem Flachschuss von knapp ausserhalb des Strafraums erfolgreich. Nachdem der Glarner Weber das dritte Goal nach einer weiteren Super-Möglichkeit verpasste, wurde die Begegnung abgepfiffen.

Der FC Weesen bekam zum zweiten Mal in Folge kein Gegentor, besiegte unter Druck einen aufopfernd kämpfenden Gegner und am Wichtigsten – mit einem Sieg im letzten Meisterschaftsspiel am kommenden Samstag können sie den Aufstieg in die 1. Liga realisieren. Das Spiel gegen die U20 von Wil kommt demnach einem regelrechten Finalspiel gleich. Während der Verfolger SV Schaffhausen auf einen Patzer von Weesen hoffen muss, hat die junge Mannschaft vom Walensee den Coup in den eigenen Füssen.

FC Weesen – FC Seuzach 2:0 (1:0)

Moos: 180 Zuschauer

Tore: 38. Gentile 1:0, 90. Riccardi 2:0.

Weesen: Miljic; Gamba, Hostalek, Gönitzer, Cariglia; Riccardi(91. Baydar), Thoma, Bilas (91. Dervishi), L. Egli; Gentile (81. Weber), Huber (66. N. Egli).

Seuzach: Popp (46. Keller); Russo, Lüthi, Ferreira, Dosunmu(75. Lötscher); Gallina (55. Müller), Dekhili, Kradolfer, Leemann (55. Celebi); Pumpalovic (75. Scheller), Auer.