Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit schiebt sich der FC Weesen zurück ins Aufstiegsrennen, nachdem in den vorangegangenen vier Spielen nur gerade zwei Punkte ergattert werden konnten.
Dritter gegen den Vierten, wer heute gewinnt bleibt wohl im Aufstiegsrennen in Lauerstellung und so begann die Partie auch. Beide Mannschaften gingen nicht das restlose Risiko ein, wobei es hüben wie drüben zu vielversprechenden Aktionen kam. Der FC Weesen, durch einige Verletzte und Abwesende dezimiert, versuchte das Spiel mit dem Ball in den eigenen Reihen zu kontrollieren, wohingegen Amriswil stets bestrebt war den direkten Weg in die Spitze zu suchen. In Ansätzen gelang ihnen das auch nicht schlecht, wobei die Weesner defensive tadellos stand und die Thurgauer gefühlt 35 Mal ins Abseits laufen liess. Wenn denn doch mal ein Stürmer den Weg in die Nähe des Strafraums fand, war der sehr aufmerksame Schlussmann Miljic aber ausnahmslos zur Stelle. Die zwei besten Chancen zu Toren hatten in der ersten Hälfte Levi Egli (sein Schuss aus der Drehung verfehlte das Tor trotz günstiger Position leider) und Nino Egli, der in eine Hereingabe von Norelli an den entfernten Pfosten rutschte und den Ball knapp am Tor vorbeischoss. So ging es mit leichten Feldvorteilen aber einem torlosen Unentschieden zur Pause.
Weesen kam entschlossen zurück auf das Grün. Im gleichen Masse wie die Einheimischen die Kadenz von Minute zu Minute steigerten und insbesondere über die Flügel eine Angriffswelle nach der anderen rollen liessen, verlor der Gast aus Amriswil zusehends Zugriff auf die Partie. Weesen gewann nun praktisch jeden Zweikampf im Mittelfeld und die Abschlussversuche wurden immer gefährlicher. Es schien eine Frage der Zeit bis Weesen in Führung ging und so war es dann Norelli, welcher ein herrliches Durchspiel über die rechte Angriffsseite zum erlösenden 1:0 verwertete. Vorausgegangen war diesem Tor ein Zweikampf, den nicht jeder Schiedsrichter laufen gelassen hätte. Bedenkt man aber dass fünf Minuten zuvor ein glasklarer Penalty nach Foul an Huber nicht gepfiffen wurde, dann ist es nur ausgleichende Gerechtigkeit. Mal für Mal war es insbesondere der extrem willige und zielstrebige Nino Egli im Tandem mit Perry Gamba welcher den Flügel zur Autobahn für die Weesner machte. So kam auch das zweite und spielentscheidende Tor zustande, welches arbitriert durch eine Butterweiche Flanke von Bilas der stets gefährliche Norelli mittels Kopfball aus kürzester Distanz zu seinem zweiten Tor an diesem Tag und insgesamt bereits Tor Nr. 14 verwertete. Weesen hatte die Partie grundsätzlich stets unter Kontrolle und wurde in seinem Rhythmus eigentlich nur von vielen Fouls und Nickligkeiten gestört. Leider hat der Schiedsrichter nicht immer einen objektiven Blick walten lassen und gab für Alltagsfouls den Weesner gelb, hingegen für offensichtliche Ellbogenschläge und gröbere Fouls die sich der FC Amriswil leistete kaum. Amriswil konnte in der Nachspielzeit nach einem Top-Eckcball und per Kopfball verkürzen, mehr als ein Ausrutscher aus Weesner Sicht war das schlussendlich aber nicht.
Weesen hat sich mit dieser Leistung aus der Negativspirale gespielt und freut sich nun auf den Spitzenkampf beim Tabellenführer aus Kreuzlingen. Es wird wohl bis zum Schluss spannend bleiben um die Aufstiegsplätze, für Weesen sicherlich positiv dass die letzten beiden Spiele nach demjenigen gegen Kreuzlingen auf dem heimischen Moos ausgetragen werden können.
FC Weesen – FC Amriswil 2:2 (1:0)
Moos: 115 Zuschauer
Tore: 57. Norelli 1:0, 74. Norelli 2:0, 91. Kreis 2:1
Weesens Startelf mit: Miljic, Gamba, Thoma, Gönitzer, Cariglia, Riccardi, Bilas, L. Egli, Huber, N. Egli, Norelli
Ersatzspieler: Balzer, Weber, Hoxhaj, Baydar, Gentile, Rodrigues
Abwesend: Niederberger, Agushi, Dervishi, Etermi, Tesic, Memeti, Gutknecht, Murati, Stumpo, Jud, Gerber, Hostalek
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