Der Schreiber des Match-Infos vom FC Widnau bewies ein gutes Näschen. Auf dem gängigen Informationsblatt bei den Spielen der 2. Liga interregional war folgender Satz zu finden: „Möge das bessere, vielleicht auch glücklichere Team am Schluss jubeln“. Die Siegesfaust ballen durften nach der erwartet engen Partie die Spieler vom FC Weesen. Sie zwangen das Glück auf ihre Seite und wendeten das Blatt nach einem 1:0 Rückstand in einen 1:2 Auswärtserfolg.
Die ersten Minuten der Top-Begegnung des 16. Spieltags waren von Taktik geprägt. Der FC Widnau wartete auf Ballverluste der Weesner im Mittelfeld, um in der Folge die pfeilschnellen Cousins Thönig lancieren zu können und der FC Weesen seinerseits wollte nicht ins offene Messer laufen. So mussten sich die zahlreichen Zuschauer auf dem Sportplatz Aegeten bei bestem Frühlingswetter bis zur 20. Spielminute auf den ersten Hingucker der Partie gedulden. Nach einem Doppelpass zwischen Rodrigues und Cariglia schloss Letzterer den Ball präzise in Richtung Widnauer Tor. Torhüter Kovacic, der später zum tragischen Held des Tages avancierte, parierte den Versuch mit einem Weltklasse-Reflex. In der Folge kamen auch die Widnauer zu ersten Torchancen. So richtig brenzlig wurde es jedoch nur sehr selten.
Dieser Umstand änderte sich nach dem Pausentee. Der FC Widnau ging durch Spielmacher Daniel Lässer in Front. Er traf aus abseitsverdächtiger Position mit einem Flachschuss aus kurzer Distanz zum 1:0. Der FC Weesen musste sich zuerst einige Momente von diesem Schock erholen. Danach ging die Jagd nach dem Ausgleich aber richtig los. Es kam zu mehreren heissen Szenen im und rund um den Widnauer Strafraum. Der Ausgleich fiel dann aber nicht aus dem Spiel heraus, sondern mittels eines verwandelten Elfmeters. Norelli wurde von Navarro umgesäbelt und übernahm für die Ausführung des Strafstosses gleich selber die Verantwortung. Er wählte die richtige Ecke und glich das Skore aus. Rund zehn Minuten nach dem 1:1 kam es zur spielentscheidenden Szene. Wie eingangs erwähnt war dabei Widnaus Schlussmann Kovacic im Mittelpunkt des Geschehens. Er liess einen harmlosen Flankenball von Bilas fallen. Winterrückkehrer Levi Egli nahm das Geschenk dankend an und schob den Ball ins verwaiste Tor. So gewann der FC Weesen am Ende des Tages nicht unverdient, aber durchaus mit gütiger Mithilfe des Gegners mit 1:2. Für den FC Widnau bedeutete dieses Resultat die erste Heimniederlage in dieser Spielzeit. Die Weesner ihrerseits konnten die Tabellenspitze durch den Auswärtserfolg verteidigen.
Zeit zum Verschnaufen gibt es für die Weesner nicht. Es geht Schlag auf Schlag. Am nächsten Wochenende wartet mit dem FC Red Star Zürich bereits der nächste Traditionsverein. Der Absteiger aus der 1. Liga befindet sich in guter Form und wird bestimmt ein schwieriger Prüfstein darstellen.
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