Eine „Spitzguge“ leitet den „Exil-Heimsieg“ ein

Das Spitzenspiel zwischen den Weesner und dem SV Schaffhausen war spielerisch kein Gaumenschmaus – dafür an Spannung kaum zu überbieten.

Bereits nach wenigen Minuten hörte man einen Anhänger aus Schaffhausen am Spielfeldrand murmeln: „Das wird eine enge Kiste“. Der ältere Herr sollte Recht behalten. Nach einem ersten Abtasten übernahm Weesen nach und nach das Spieldiktat. Nach einigen zahmen Annäherungsversuchen an das gegnerische Tor eröffnete nach einer halben Stunde Weesens Torgarant Fernando Rodrigues das Skore. Der Brasilianer tankte sich mit dem Ball am Fuss durchs Mittelfeld und hämmerte das Spielgerät aus rund zwanzig Metern humorlos mittels „Spitzguge“ ins  Schaffhauser Tornetz. Die Spielvereinigung kam vor dem Pausenpfiff lediglich zu einer zumindest im Ansatz gefährlichen Ausgleichschance. Ein Abschluss vom ehemaligen Profi Tranquilli wurde in wortwörtlich allerletzter Sekunde vom bärenstarken Weesen-Verteidiger Hostalek zur Ecke geklärt.

In der zweiten Halbzeit drückte Schaffhausen mächtig aufs Gaspedal. Der Aufsteiger spielte frech auf und kam folgerichtig zu mehreren hochkarätigen Tormöglichkeiten. Dreimal am Stück liefen die Angreifer des SV Schaffhausen ohne zu reüssieren alleine auf den Weesner Torwart Balzer zu. Die Abschlüsse fielen schon beinahe in die Kategorie „Pleiten, Pech und Pannen“. Die Weesner ihrerseits hielten mit viel Kampfeskraft dagegen. Es gelang ihnen aber nur selten das Spiel zu beruhigen und kaum eine spielerische Linie reinzukriegen. Dies lag aber auch ein wenig am stärker aufkommenden Wind und dem etwas holprigen März-Geläuf. So zitterte sich Weesen dem Schlusspfiff entgegen. Erst in der Nachspielzeit gelang es Weber die Nerven der einheimischen Supporter zu beruhigen. Nach Vorarbeit von Rodrigues spedierte der Mann aus Netstal den Ball mit seinem starken linken Fuss ins Tor. Der Anschlusstreffer des Abwehrhünen Bolli in der letzten Spielsekunde war folglich nicht mehr als Resultatkosmetik.

Sichtlich erleichtert über den knappen Erfolg war auch Kapitän Gönitzer: „Obwohl das Spiel nicht wirklich gut war, zählen am Schluss des Tages nur die drei Punkte. Dass wir diese gegen einen direkten Gegner aus der oberen Tabellenregion einfahren konnten, tut dem Team natürlich extrem gut und gibt uns Energie für die nächsten Aufgaben“.

Das nächste Heimspiel findet nächsten Sonntag, erneut um 1400 Uhr statt und zwar gegen den FC Frauenfeld und wenn alles klappt mit den abschliessenden Arbeiten, dann dürfen wir sie auf dem Weesner Moos begrüssen und den verbreiterten Platz einweihen.