Weesen pirscht sich bis auf einen Punkt ran an die Spitze

Der FC Weesen überrascht weiter. Im letzten Heimspiel der Vorrunde besiegten sie niemand geringeren als den Tabellenführer, den FC Kreuzlingen. Aufgrund einer Leistungssteigerung in der zweiten Spielhälfte korrigierten die Weesner einen 1:2 Pausenrückstand in einen verdienten 4:2 Schlusserfolg, notabene das zehnte Spiel in Folge ohne Niederlage. 

Der Gast aus Kreuzlingen kassierte vor Wochenfrist gegen den SV Schaffhausen die erste Niederlage in der diesjährigen Meisterschaft. Um gleich wieder auf die Siegesstrasse zu gelangen, mussten sie beim aktuell formstärksten Team der Liga am Walensee bestehen. Und das Topspiel der Runde hielt von Beginn an was man sich davon versprach. Knackige Zweikämpfe, schnelles Umschaltspiel, technische Finessen und reichlich Torszenen. Das erste Mal liess Kreuzlingen die Muskeln nach zehn Minuten spielen. Der ehemalige 1. Liga Kicker Anic brachte die Gäste gekonnt in Führung. Die Weesner waren aber keineswegs geschockt ob dem frühen Rückstand und antworteten mit dem zeitnahen Ausgleich. Der Liga Topscorer Fernando Rodrigues markierte in seiner unwiderstehlichen Art das 1:1. Trotz dieses Treffers lief der Weesner Spielmotor nicht auf Hochtouren. Einige Unzulänglichkeiten führten dazu, dass Kreuzlingen die Weesner ein zweites Mal übertölpeln konnten. Am Ende eines Angriffs war es Meresi, welcher mit einem strammen Schuss in den rechten Torwinkel traf. Bis zum Seitenwechsel war der FC Weesen zu keiner Reaktion fähig.

Was danach aber folgte, war grosses Kino. Die Weesner erhöhten von Minute zu Minute den Druck und suchten mit aller Konsequenz den erneuten Ausgleichstreffer. Nach einigen ausgelassen Möglichkeiten wurde ihnen ein Handelfmeter zugesprochen. Der Weesner Penaltyschütze Norelli stellte sich der Verantwortung, schnappte sich den Ball und schob diesen mittels Flachschuss in die rechte, untere Torecke. Das Tor verlieh den Weesner Flügel und die Kreuzlinger waren fortan alles andere als Stilsicher. Daher war es nicht verwunderlich, dass das Heimteam in der 80. Spielminute erstmalig in Front ging. Nach einem Angriff wie aus dem Bilderbuch flankte Rodrigues die Kugel auf seinen Sturmpartner Norelli und dieser köpfte die Pille zum 3:2 in die Maschen. Weesen war im Freudentaumel – und es kam noch besser! Der eingewechselte Agushi provozierte mit einer scharfen Hereingabe ein Eigentor von Kreuzlingen und war damit für die Vorentscheidung besorgt. Der FC Kreuzlingen, in der Zwischenzeit durch eine Ampelkarte dezimiert, war zu keiner Reaktion mehr fähig und musste den Heimweg ohne Punkte im Gepäck antreten.

Für einen Weesner war es ein ganz besonderes Spiel. Pascal Huber wechselte im Sommer von Kreuzlingen nach Weesen. Dementsprechend glücklich war er über den Sieg gegen seine ehemaligen Teamkameraden: „Ich bin unglaublich stolz auf das Team. Wie wir die Partie mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung zu unseren Gunsten wenden konnten, zeigt neben unserer spielerischen Klasse den coolen Zusammenhalt.“

Weesen – Kreuzlingen 4:2 (1:2)
Moos – 150 Zuschauer
Tore: 10. Anic 0:1, 18. Rodrigues 1:1, 25. Meresi 1:2, 71. Norelli (Penalty) 2:2, 79. Norelli 3:2, 82. Schröder (Eigentor) 4:2.

Weesen Balzer; Gamba, Hostalek, Gönitzer, Cariglia, Riccardi (75′ Agushi), Thoma (89′ Baydar), Bilas; Norelli (93′ Stumpo), Huber, Rodrigues (90′ Etemi)
Kreuzlingen Fellmann, Meresi, Seeger, Schröder, Karaki, Hoxha (88′ Armbruster), Ilazi (84′ Rebsamen), Kohli, Miljic (85′ Afkir), Anic, Arifagic

Verwarnungen: 39′ Hostalek, 69′ Fellmann, 73′ Meresi, 76′ Bilas, 82′ Meresi (Gelb-Rot), 85′ Thoma

Bericht „Hafetschutter“
Impressionen (von Erich Seeger, FCK)

 

Alle Tore der zweiten Halbzeit – vom 2:2 zum 4:2