Der FC Weesen gewinnt das vierte Spiel in Folge. Die Nerven der eigenen Anhänger wurden jedoch wie vor Wochenfrist arg strapaziert. Das siegbringende Tor gegen das Tabellenschlusslicht aus Zürich fiel wiederum erst in der Nachspielzeit. Und wie schon gegen Rorschach-Goldach hiess der Matchwinner Fernando Rodrigues.
Mit Blick auf die Tabelle waren die Vorzeichen vor dem Anpfiff der Begegnung eindeutig. Der Traditionsklub Blue Stars hatte keinen einzigen Zähler auf dem Konto. Der FC Weesen war in der oberen Ranglistenhälfte anzufinden. Aber schon früh im Spiel stellten die Zuschauer fest, dass das keine eindeutige Geschichte geben wird. Beim FC Blue Stars wechselte man nach dem missglückten Saisonstart unter der Woche den Trainer. Gianni Solazzo musste sein Amt abgeben. Für ihn stand interimsmässig der Sportchef, Federico D’Aloia, an der Seitenlinie. Und dieser stellte sein Team gut auf die Aufgabe gegen die St. Galler ein. Der FC Weesen fand anfänglich überhaupt nicht ins Spiel. Neben dem gut organisierten Gegner bekundete das Walensee-Team Mühe mit dem zu bespielenden Kunstrasenfeld. Zu den zahlreichen Zufallsaktionen und dem „Kick and Rush“ Spiel zu Beginn passte auch das Führungstor von den Blue Stars nach einer halben Stunde. Ein missglückter Flankenversuch von Mittelfeldakteur Zorzetto landete zum Entsetzen der Weesner im langen Toreck. Das Gegentor rüttelte Weesen aus deren Lethargie. Sie kamen bereits vor dem erwärmenden Pausentee zu guten Ausgleichschancen. Gamba und Huber konnten mir ihren Versuchen aber ebenso wenig reüssieren wie Kapitän Gönitzer, welcher einen Kopfball an den Pfosten setzte.
Nach dem Seitenwechsel folgte die mit Abstand beste Weesner-Phase. Zur Belohnung durften sie den Ausgleich bejubeln. Norelli bediente seinen Sturmkollegen Rodrigues, welcher den Ball souverän im Tor unterbrachte. In der Folge drückten die Weesner vehement auf die erstmalige Führung. Nach drei bis vier vergebenen Möglichkeiten inklusive einem weiteren Pfostentreffer wuchs allerdings die Verzweiflung. Und was passiert im Fussballbusiness oftmals, wenn man die eigenen Chancen nicht nutzt? Exakt – in der Regel wird man dafür bestraft. Die goldene Möglichkeit zu dieser „Straftat“ besass das Heimteam nach einem Konterangriff fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Sie liessen die Grosschance jedoch ungenutzt und so rechneten alle Anwesenden mit einem Remis. Diese Rechnung machten sie allerdings ohne den aktuellen Torschützenleader der Liga, dem Brasilianer Fernando Rodrigues. Tief in der Nachspielzeit überlupfte er nach einem Assist von Bilas den Heimtorwart und sorgte für grenzenlose Weesner-Freude.
Nun kommen die Wochen der Wahrheit. Nacheinander bitten die derzeit auf dem geteilten 3. Platz liegenden Weesner Bazenheid (aktuell 5.), Amriswil (gleichplatziert wie Weesen) und Leader Kreuzlingen zum Tanz. Das Team von Trainer Egli hat sich eine sehr angenehme Ausganslage für das letzte Drittel der Vorrunde erarbeitet und möchte nun die Früchte ernten.