Der FC Weesen hat den Kopf aus der Abstiegsschlinge gezogen. Bereits am vorletzten Spieltag der aufgrund der Corona-Pandemie verkürzten Meisterschaft konnten sie mit einem knappen Heimsieg gegen den starken FC Widnau den Klassenerhalt sicherstellen.
Die Weesner starteten nach dem Auswärtserfolg von vergangener Woche bei Calcio Kreuzlingen mit Selbstvertrauen in die wegweisende Begegnung. Den höheren Anteil an Ballbesitz in der Startphase konnten sie vorerst in ein Chancenplus, nicht aber in einen Torerfolg ummünzen. Die mit Abstand grösste Möglichkeit im ersten Umgang liess der Heimstürmer Fernando nach rund einer halben Stunde ungenutzt. Er wurde mittels Traumflanke von Gamba bedient – spedierte den Ball jedoch mittels Kopfball über das leere Gehäuse. Als sich die Supporter der Heimmannschaft noch die Haare aufgrund dieser vergebenen Grosschance rauften, schlug es nach dem nächsten Weesner Angriff doch noch im Kasten von Gästetorhüter Huber ein. Nach einem geblockten Schussversuch von Hoxhaj landete der Prellball vor den Füssen von Ctvrtnicek, welcher den Ball ohne Probleme in die Maschen schob.
Der Gegentreffer rüttelte die Gäste aus dem Rheintal sichtlich wach. Sie nahmen zu Beginn der zweiten Halbzeit, unter dem Diktat von Spielmacher Lässer, das Zepter in die Hand und konnten sich bei den Statistikern eine leichte Feldüberlegenheit samt teilweise guten Chancen notieren lassen. Mitten in dieser Druckphase von Widnau konnten die Weesner ihrerseits durch zwei Konter nennenswerte Nadelstiche setzen. Zuerst prallte Norelli’s listiger Abschlussversuch von der Latte zurück aufs Feld und kurze Zeit später scheiterte Bilas freistehend am bärenstark parierenden Huber. So kam es wie es kommen musste – wer die Tore nicht macht, erhält sie! Der wirblige Noah Thönig entwischte dem heimischen Abwehrverbund und netzte zum nicht unverdienten Ausgleich ein. In der Folge passten sich die Gemüter immer mehr den hohen Temperaturen an. Die Duelle auf dem Weesner Sportplatz Moos wurden ruppiger und hitziger geführt. In dieser Phase des Spiels wurde der Weesner Leitwolf Hoxhaj nach einer verbalen Dummheit mit der Ampelkarte vom Spielfeld verwiesen. In nummerischen Überzahl schnürte Widnau die Weesner immer stärker in die eigene Spielhälfte ein und verpasste die erstmalige Führung nach einem Flachschuss von Tüccar nur um Haaresbreite. Die Weesner bewiesen ihrerseits Moral und lancierten zehn Minuten vor dem Abpfiff in Unterzahl den siegbringenden Angriff. Flügelspieler Norelli tankte sich an die Grundlinie durch und passte den Ball zum eingewechselten Agushi, welcher den Ball nach einer feinen Körpertäuschung im Tornetz versenkte. Die Gäste gaben sich bis zum Schluss nicht geschlagen und kamen zu zwei hochkarätigen Ausgleichsmöglichkeiten. Die beiden Kopfballversuche von Aggeler und Thönig waren allerdings zu unpräzise und somit blieb es beim knappen Heimsieg für Weesen. Abschliessend im Bericht zu erwähnen, gilt es eine weitere Ampelkarte kurz vor Spielende. Der Widnauer Innenverteidiger Aggeler wurde nach einer Notbremse am pfeilschnellen Etemi vorzeitig unter die kühlende Dusche geschickt.
Jubel nach dem Schlusspfiff. Der langjährige Innenverteidiger Heinzer wird dabei in die Höhe spediert. Er wird nächste Saison nicht mehr dem Kader der ersten Mannschaft angehören.
Weesen – Widnau 2:1 (1:0)
Sportplatz Moos – 160 Zuschauer
Tore: 33. Ctvrtnicek 1:0, 74. N. Thönig 1:1, 84. Agushi 2:1.
Weesen: Miljic; Widmer, Heinzer, Gönitzer, Hostalek; Gamba (76. Agushi), Bilas, Hoxhaj, Norelli (85. Etemi); Ctvrtnicek (92. Schiesser), Rodrigues (97. Weber).
Widnau: Huber ; Giovetti de Almeida, Aggeler, Ivic, Alder (62. Faleschini); Liechti (62. Hutter), D’Amico (70. Hutter), Lässer, S. Thönig, Ivanusa (62. Tüccar); N. Thönig.