Dem FC Weesen gelingt im unteren Toggenburg der Befreiungsschlag. Die Abwärtsspirale konnte durch den spektakulären 3:5 Erfolg gegen Bazenheid gestoppt werden. Dabei wendeten die Weesner das Blatt mit drei Toren innert fünf Minuten erst in der verrückten Schlussphase zu ihren Gunsten.
Dabei war der Auftakt in den Match überhaupt nicht verheissungsvoll. Die Verunsicherung der Niederlagen aus den vergangenen Wochen war spürbar. Durch katastrophale Eigenfehler und Abstimmungsprobleme lud die Weesner Hintermannschaft das präsentere Heimteam zu Chancen im Minutentakt ein. So war es eine Frage der Zeit, bis der Ball zum ersten Mal im Weesner Tor einschlug. Passend zum Horrorstart war es ein Eigentor von Weesen, welches zum frühen 1:0 für Bazenheid führte. Zum Glück erholten sich die Weesner nach und nach vom frühen Rückstand und kamen nach einer knappen Viertelstunde zu einer Ausgleichschance durch Norelli. Sein gefährlicher Kopfball nach einer tollen Flanke von Briker strich knapp über das Gehäuse. Mit fortdauernder Spieldauer festigten sich die taktischen Anpassungen von Coach Egli. Das Spiel der Weesner wurde bis zur Halbzeit augenscheinlich besser. Allerdings fehlten noch die zwingenden Aktionen im Offensivbereich.
Dies änderte sich schlagartig im zweiten Umgang. Dieses Mal erwischten nämlich die Weesner den besseren Start und belohnten sich für die Courage mit dem verdienten Ausgleichtreffer. Aussenverteidiger Briker fasste sich ein Herz, marschierte zielgerichtet in den Bazenheider Strafraum und erzielte mit einem Vollspannschuss das vielumjubelte 1:1. Der Bann war gebrochen. Denn nur gerade fünf Minuten nach dem Ausgleich gingen die Weesner in Führung. Norelli lancierte den pfeilschnellen Hirakawa und dieser liess Vukovic im Bazenheider Tor mit seinem Flachschuss keine Abwehrchance. Doch anstatt das Momentum auszunutzen und vehement den dritten Treffer zu suchen, folgte eine Schwächephase im Weesner Spiel. Bazenheid nutzte diese prompt aus und erzielte in der Person von Jungblut, dem mit Abstand stärksten Bazenheider auf dem Platz, den Treffer zum erneuten Einstand. Somit war das Spiel wieder offen und schien knapp zehn Minuten vor Schluss sogar auf die Seite von Bazenheid zu kippen. Nach einem Foulspiel an der Strafraumgrenze deutete der Unparteiische auf den Penaltypunkt. Routinier Musaj bewies Nervenstärke, versenkte das Spielgerät kaltschnäuzig zum 3:2 und läutete damit eine fulminante Schlussphase ein. Zum Glück steckten die Weesner die Köpfe nicht in den Sand und reagierten postwendend mit dem 3:3. Der eingewechselte Surynek entwischte seinen Bewachern und spitzelte den Ball gekonnt in die Maschen. Gaben sich die Weesner nun mit der Punkteteilung zufrieden? Nein – sie witterten ihre Chance auf den Vollerfolg und erzielten in der letzten Minute der regulären Spielzeit tatsächlich das 3:4 durch Norelli. Der Neuzugang von Dietikon hatte sich für sein Premieretor einen exzellenten Zeitpunkt ausgesucht. In der Nachspielzeit machte Gutknecht nach überragendem Assist von Surynek mit dem fünften Tor noch den Deckel drauf. Dank diesem wichtigen Auswärtssieg schieben sich die Weesner wieder in das breite Mittelfeld der Liga vor und dürfen die letzten zwei Spiele vor der Winterpause gegen die beiden harten Brocken Kreuzlingen und Seuzach mit gestärktem Selbstvertrauen angehen.
Bazenheid – Weesen 3:5 (1:0)
Ifang – 200 Zuschauer
Tore: 4. Eigentor Weesen 1:0, 48. Briker 1:1, 52. Hirakawa 1:2, 65. Jungblut 2:2, 83. Musaj 3:2 (Pen.), 88. Surynek 3:3, 90. Norelli 3:4, 92. Gutknecht 3:5.
Bazenheid: Pantovic; Lopes Gomes, Bollhalder, Simijonovic, Baumann; Coric, Kuhn (45. Musaj), Jungblut, Scardanzan, Bachmann (40. Pirik); Rüegg.
Weesen: Kolumbic; Niederberger (92. Baydar), P. Widmer, Hostalek, Briker; Egli (76. Tafat), Lopes, Hoffmann; Norelli, Hirakawa (70. Surynek), Agushi (70. Gutknecht).
Bemerkungen: Weesen ohne Schiesser, Ziegler (Militär), Balzer, Hasek, Heinzer, Weber, Willi (verletzt)