Die Auswärtsfahrt nach Zürich hat sich für das Fanionteam des FC Weesen punktetechnisch gelohnt. Dank eines 0:2 Erfolgs gegen das Tabellenschlusslicht Zürich United konnte der zweite Saisonsieg gefeiert werden. Die beiden Tore wurden am Anfang und am Schluss der Partie erzielt.
Vor dem Anpfiff des Matchs herrschte auf Seiten der Weesner die grosse Ungewissheit über die Qualität und den Fitnesszustand des Gegners. Der Absteiger Zürich United startete Anfang August ohne konkurrenzfähiges Kader in die Meisterschaft und verlor die ersten Partien sang- und klanglos oder wie gegen Uzwil sogar mittels Forfait-Entscheid, weil United die Reise in die Ostschweiz wegen zu wenigen Spielern gar nicht erst angetreten hat. Innerhalb der letzten zwei Wochen hat sich der Kader der Zürcher Mannschaft nun zusammengewürfelt und von Spieltag zu Spieltag erschienen neue Namen auf dem Matchblatt. Lange Rede, kurzer Sinn – die Weesner mussten sich auf eine Wundertüte einstellen. Das gelang ihnen in der Startviertelstunde hervorragend. Sie entwickelten viel Druck und kamen durch Versuche von Agushi und Hirakawa zu zwei guten Tormöglichkeiten. Der Zweitgenannte Hirakawa war es in der Folge, welcher mit der Verwertung der dritten Chance zum Führungsjubel ansetzte. Der schnelle Japaner erlief sich einen Steilpass, umkurvte den gegnerischen Torwart und schob den Ball ins verlassene Tor. Zur Verwunderung aller war der Führungstreffer fortan nicht die Initialzündung für ein weiteres Offensivspektakel der Weesner. Das Gegenteil war der Fall. Das Spiel schien regelrecht einzuschlafen. Viele unsaubere Pässe, zu wenig Zug aufs Tor, mangelnde Disziplin im angepassten Spielsystem und ein passives Zürich United führten dazu, dass sich kein gutes 2. Liga interregional Spiel entwickelte.
In der zweiten Halbzeit ging es selben Takt weiter. Es war ein richtiger „Murks“. Zum Schutz der Akteure muss allerdings festgehalten werden, dass das Spielfeld nicht gerade zu brasilianischem Samba-Fussball einlud. Allerdings durften der schlechte Zustand des Terrains und der abwartende Gegner keinesfalls als Ausreden für den faden Auftritt der Weesner genügen. Der Auftritt blieb unter den Erwartungen und das zweite entscheidende Tor war bis zur Schlussphase weit und breit nicht in Sicht. Eine Viertelstunde vor Schluss der Begegnung mussten sich die Weesner Feldspieler sogar bei Torhüter Kolumbic bedanken. Nach einem zu kurz geratenen Rückpass musste er in Extremnis gegen den eingewechselten Tavares parieren. Damit bewahrte er das Team vor dem Ausgleich. In den letzten Minuten warf das Heimteam aus Zürich logischerweise nochmals alles in die Waagschale und entblösste die Abwehr, um den Ausgleichstreffer zu erzwingen. Dieses Unterfangen ging schief. Der eingewechselte Gutknecht markierte in der Nachspielzeit den erlösenden zweiten Treffer. Der verletzte Levi Egli brachte es nach Spielschluss auf den Punkt: „Das Wichtigste gegen den Tabellenletzten sind drei Zähler – dass die Art und Weise niemanden zufriedenstellt, liegt auf der Hand. Wir werden uns in den kommenden Wochen bestimmt wieder steigern“. Eine Leistungssteigerung wird es am nächsten Wochenende im Heimspiel gegen den Aufstiegsanwärter Chur brauchen, um auch gegen die Bündner Punkte einfahren zu können.
Zürich United – Weesen 0:2 (0:1)
Buchlern – 60 Zuschauer
Tore: 13. Hirakawa 0:1, 93. Gutknecht 0:2.
Zürich United: Dos Reis Silva Ferreira; Lionetto, Gerken, Madjia, Ribaut; Verdi Dzaferi, Yebra, Kustrim Dzaferi, Arekhandia, Blanco (62. Tavares); Indrit Dzaferi.
Weesen: Kolumbic; Patrick Widmer, Heinzer, Hostalek, Lars Widmer; Hirakawa (64. Gutknecht), Tafat, Lopes, Hoffmann (81. Baydar), Agushi (73. Hasek); Surynek (94. Martinelli).
Bemerkungen: Weesen ohne Schiesser, Ziegler (Militär), Willi (gesperrt), Briker (Ausbildung) Balzer, Egli, Weber (verletzt) und Künzle (kein Einsatz).